EUmigra und Themen rund um die EU-Zuwanderung bei der 9. IKOE-Ideenwerkstatt der AGSA in Lutherstadt Wittenberg
Projektleiter Dr. Ernst Stöckmann stellte den Teilnehmenden die Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt vor und lieferte einen Überblick zu Beratungs- und Unterstützungsstellen in den Kommunen sowie zu aktuellen Herausforderungen in der Landschaft der Unterstützungsstrukturen für Unionsbürger*innen.
Vom 14.-16. September 2021 hat das IKOE-Projekt (Fachstelle Interkulturelle Orientierung + Öffnung Sachsen-Anhalt) der Auslandsgesellschaft Sachsen-Anhalt e.V. die Koordinierungsstellen für Integration des Landes Sachsen-Anhalt zur 9. „IKOE-Ideenwerkstatt“ in Lutherstadt Wittenberg geladen.
Das bewährte Format der Ideenwerkstatt richtet sich an alle Mitarbeitenden der Koordinierungsstellen für Integration des Landes Sachsen-Anhalt und findet in Abstimmung und unter Beteiligung des Landesverwaltungsamts Sachsen-Anhalt statt.
Nach dem internen Austausch der Mitarbeitenden der Koordinierungsstellen für Integration zu Arbeitsprozessen, guten Praxis-Erfahrungen und Herausforderungen 2020/21, stellte Referentin Iwona Kischel am ersten Werkstatt-Tag Praxiseinblicke aus ihrer Integrationsarbeit in Weißenfels vor. Unter anderem läuft in Weißenfels seit 2020 das gemeinsam mit EUmigra 2020 initiierte Projekt "Runder Tisch Unionsbürger*innen im Burgenlandkreis“ (UBU). UBU dient der fachlichen Koordinierung und Vernetzung zwischen unterschiedlichen Akteureebenen mit lokalen Schwerpunkten in Weißenfels, Naumburg und Zeitz mit bereichsübergreifender Zielgruppenansprache inklusive der Communities vor Ort. Ziel ist ein nachhaltiger, auf ganzheitliche Bedarfserfassung ausgerichteter Dialog der systemischen Strukturen zur verbesserten Umsetzung des EU-Freizügigkeitsgesetzes in Sachsen-Anhalt. Konzeption, Umsetzung und Organisation liegen in der Hand von EUmigra in Kooperation mit der Fachstelle BemA – Beratung migrantischer Arbeitskräfte von Arbeit und Leben Sachsen-Anhalt gGmbH und dem Bereich Gleichstellung und Integration der Stadt Weißenfels.
Thematisch fortsetzend stellte sich im Anschluss die Fach- und Servicestelle EU-Migration Sachsen-Anhalt (EUmigra) mit einem Impulsbeitrag von Projektleiter Dr. Ernst Stöckmann den Teilnehmenden vor und lieferte einen Überblick zu Beratungs- und Unterstützungsstellen in den Kommunen sowie zu aktuellen Herausforderungen in der Landschaft der Unterstützungsstrukturen für alle Unionsbürger*innen. Ein an die Koordinierungsstellen ausgegebener Fragebogen zur ersten Bedarfsabfrage soll dazu beitragen, die landesweite Situation zu Beratungsbedarfen für EU-Angehörige standortbezogen genauer in den Blick zu nehmen. Die abschließende Fragerunde unter reger Beteiligung des Plenums zeigte das Interesse an der Thematik.
Auch Tag zwei der Ideenwerkstatt stand schwerpunktmäßig im Zeichen von EU-Migration im Kontext von aktuellen Bedarfen und Unterstützungsinstrumenten: Über kommunale Beteiligungs- und Integrationsprozesse für und mit EU-Migranten am Beispiel Integrationsbereich Stadt Weißenfels informierte Iwona Kischel vom Integrationsbereich der Stadt Weißenfels. Wie migrantische Communities erreicht werden in zielgruppengerechter Kommunikation etwa über Soziale Medien erläuterte in ihrem Vortrag Nicoleta Badulescu vom Berliner Projektkontor, der Migrationsberatung 4.0. Schließlich war auch die eigentliche Werkstatt am zweiten Veranstaltungstag auf den Fokus EU-Migration in Sachsen-Anhalt gerichtet. Hier zeigte sich einmal mehr, dass der Dreh- und Angelpunkt für das Erreichen der Zielgruppe in bedarfsspezifischer, muttersprachlicher Kommunikation und Ansprache liegt, und das möglichst in der gesamten Bandbreite zwischen digitalen und physischen Informationsangeboten.