Gleichbehandlung als Schlüssel für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse: Die Situation rumänischer Saisonarbeitnehmer

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Saisonarbeit ist nicht neu, aber die Covid-19-Pandemie hat überall in Europa die Situation von Saisonbeschäftigten in der Landwirtschaft in den Fokus gerückt. Neben Grenzschließungen, die sowohl die Ausreise aus den Entsendeländern als auch die Ankunft in den Aufnahmeländern behinderten, erhielten unsichere Reise-, Unterkunfts- und Arbeitsbedingungen eine breite Aufmerksamkeit von Medien, sozialen Akteuren und Behörden.

Seitdem BNS (Blocul National Sindical, Nationaler Gewerkschaftsblock Rumänien) mit einem eigenen Informations- und Beratungszentrum für im Ausland arbeitende Rumänen Partner der Beratungsstrukturen „Faire Mobilität“ des DGB geworden ist, haben wir uns mit Situationen befasst, die nicht nur durch Covid-19 verursacht wurden, sondern mit der Anwerbung und der Rolle von Vermittlern, ausbeuterischer Beschäftigung und unangemessenen Wohnverhältnissen, Gesundheits- und Sicherheitsproblemen zusammenhängen. Angesichts vieler Fälle, die spezifische Interventionen erforderten, hat BNS mehrere Partnerschaften mit nationalen öffentlichen Institutionen und Organisationen entwickelt. Wir haben politische Vorschlägen für die nationale Ebene gemacht und werden dies auch in Zukunft weiterhin tun.

Saisonarbeit aus Rumänien ist seit dem letztem Jahr viel sichtbarer geworden. Die rumänische Regierung hatte – auf Bitten der eigenen Bevölkerung und auf Druck aus Deutschland und Österreich, die Erntehelfer_innen und Pfleger_innen brauchten – Saisonarbeitende vom Reiseverbot ausgenommen. Diese Arbeiter_innen schickten ihren Familien im letzten Jahr 6,6 Milliarden Euro. Das ist fast ein Drittel mehr als die ausländischen Direktinvestitionen, die Rumänien erhält. Grenzüberschreitende Arbeitnehmende, wie entsandte Beschäftigte, Saisonarbeitende, Leiharbeitende oder andere mobile und Wanderarbeiter_innen, machen einen wesentlichen Teil der europäischen Arbeitskräfte aus. Sie sind aber nach wie vor die am wenigsten geschützten, am schlechtesten bezahlten und am meisten gefährdeten Beschäftigten.

Zum Beitrag auf FORUM MIGRATION (Mai 2021) hier

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